Energieeffizienz im Gebäudebereich
Beim Stichwort Energiewende denken viele Menschen zuerst an die Nutzung erneuerbarer Energiequellen. Gleichzeitig muss aber auch der Energieverbrauch sinken. Gebäude bieten hohe Energieeinsparpotenziale, da sie etwa 35 Prozent des gesamten deutschen Endenergieverbrauchs verursachen. Gebäude energieeffizienter zu machen, also ihren Energieverbrauch im Betrieb zu optimieren, ist ein wesentlicher Schlüssel zur nachhaltigen Senkung des Verbrauchs. Energieeffizienz ist somit für Architekten und Planer bis hin zum Betreiber und Endnutzer von wesentlicher Bedeutung.
Ziel ist die Reduktion von CO2-Emissionen
Warme Räume im Winter, Kühlung im Sommer, Beleuchtung bei Nacht, schnelle Transportmittel, Betreiben von Maschinen und Geräten – für unser Leben brauchen wir viel Energie. Doch unsere Energieversorgung basiert zum Großteil auf fossilen Energieträgern, deren Verbrennung zu CO2-Emissionen führt. Und wir wissen heute, dass dies mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Ursache für den beängstigend schnellen Klimawandel ist.
Klimaschutzziele
Im neuen Bundes-Klimaschutzgesetz (KSG) vom 24.06.2021 sind für Deutschland folgende Ziele verbindlich festgelegt:
- Treibhausgasminderung bis 2030 auf minus 65 Prozent gegenüber 1990
- Treibhausgasneutralität bis 2045
Gesamtenergiebedarf und Wärmeverluste
Wärmebild einer Fassade: Hier geht viel Energie verloren! © shutterstock
Der Gebäudebereich spielt in der modernen Energiepolitik Deutschlands eine Schlüsselrolle. Denn mehr als ein Drittel des gesamten Endenergieverbrauchs wird derzeit für Gebäude aufgewendet – für Warmwasser, Heizung und Kühlung, Lüftung und Beleuchtung. Und oft entweicht noch ein Großteil der Raumwärme durch Wände, Fenster, Dächer, Türen oder Fußböden.
Das Passivhaus bzw. Effizienzhaus und Fast-Null-Energiehaus („Nearly-Zero-Energy-Building“, kurz NZEB) sollen daher zukünftig EU-weit zum Standard als Referenzgebäude werden. Dies fordert die novellierte EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden („Energy Performance of Buildings Directive“, kurz EPBD). Zunächst soll dies nur für Neubauten gelten, doch bis zum Jahr 2045 sollen sämtliche Gebäude, also auch Bestandsimmobilien und Nichtwohngebäude, klimaneutral sein. Für diese Null-Emissionsgebäude („Zero Emission Buildings”, kurz ZEB) muss auf der einen Seite der Energiebedarf für Wärme und Kälte beim Bauen und Modernisieren deutlich reduziert werden. Auf der anderen Seite muss der Anteil erneuerbarer Energien an der Deckung des verbleibenden Bedarfs erheblich gesteigert werden.
Hohe energetische Anforderungen durch Baugesetze und Verordnungen
Die EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden wurde in Deutschland bisher durch das Energieeinsparungsgesetz (EnEG), die Energieeinsparungsverordnung (EnEV) und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) umgesetzt. Seit dem 1. November 2020 sind diese Regelungen im Gebäudeenergiegesetz (GEG) zusammengefasst.
Die Gesetze und Verordnungen schreiben energetische Grenzwerte und Energieausweise mit ausgewiesenen Energieeffizienzklassen für Neubauten und Bestandsgebäude vor. Ziel ist, den Primärenergiebedarf von Gebäuden gering zu halten. So sollen Energieverluste an Gebäuden von vornherein durch baulichen Wärmeschutz – insbesondere durch gute Dämmung, gute Fenster sowie durch Vermeidung von Wärmebrücken – begrenzt werden. Der verbleibende Energiebedarf soll so gering wie möglich sein und zunehmend durch erneuerbare Energien gedeckt werden.
Mehr Energieeffizienz durch Gebäudeautomation
Viele Studien wie die Bitkom-Studie zu Klimaschutz und Energieeffizienz zeigen, dass Gebäude neben dem Verkehrssektor und der industriellen Produktion einer der größten Verursacher von CO2-Emissionen sind und etwa 1/3 des gesamten Energiebedarfs von Deutschland verursachen. Laut der Studie liegen die größten Energieeinsparpotenziale für Wohn- und Nicht-Wohngebäude im Bereich Smart Building bzw. der intelligenten Gebäudeautomation: Ein hoher Arbeits- und Wohnkomfort bei gleichzeitig hoher Energieeffizienz ist beispielsweise erreichbar, wenn die Heizungs-, Warmwasser-, Licht- und Lüftungstechnik intelligent gesteuert werden. Diese Steuerungen müssen sich speziell auf die Gebäudegegebenheiten und das Nutzerverhalten beziehen: Im Idealfall passen sich Gebäude mithilfe von Digitalisierung und Automation zukünftig auch an wechselnde Bedingungen an – an die Anzahl der Personen, die sich im Haus aufhalten, ebenso wie an Wetterverhältnisse.
Gut zu wissen: In der Norm DIN EN 15232 sind die Effizienzklassen für verschiedene Funktionen und Anwendungen der Gebäudeautomation definiert. Dadurch lassen sich Energie- und CO2-Einsparpotenziale verlässlicher abschätzen.
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GEZE Produkte für energieeffiziente Gebäude
Mit integrativen und auf Energieeffizienz fokussierten Lösungen für die Tür-, Fenster- und Sicherheitstechnik lassen sich Komfort und Sicherheit sinnvoll mit Energieeffizienz verbinden. Durch die gewerkeübergreifende Vernetzung entstehen außerdem neue Möglichkeiten für einen energiesparenden Gebäudebetrieb. GEZE trägt mit verschiedenen Lösungen und Produkten maßgeblich zur Energieeffizienz bei:
- natürliche Be- und Entlüftung von Gebäuden sowie Einzelraum-Temperaturregelung über automatisierte Fenstersysteme
- automatisches Öffnen und zuverlässiges Schließen von Türen
- intelligentes Gebäudeautomationssystem myGEZE Control für smarte Integration von Tür-, Fenster- und Sicherheitstechnik in die Gebäudeleittechnik. Hier lassen sich je nach Außentemperatur im Zusammenspiel mit Temperatursensorik und Heizsystemen zum Beispiel die Öffnungsweiten von Türen automatisch einstellen bzw. Fenster entsprechend öffnen und schließen.
Energiesparen mit natürlicher Lüftung
Durch die natürliche Belüftung von Gebäuden wird eine beträchtliche Menge an Energie und Ressourcen gespart. So kann auf energieintensive Klimaanlagen verzichtet werden. Denn mechanisch-maschinelle Klimaanlagen benötigen sehr viel Energie. Neben dem hohen Platzbedarf im Gebäude und den damit verlorenen Flächen, sind es auch die hohen Investitions-, Wartungs- und Betriebskosten, die solche Anlagen unwirtschaftlich erscheinen lassen. Eine geregelte natürliche Lüftung ist dagegen klar von Vorteil. Für eine energiesparende und umweltschonende Be- und Entlüftung sorgen "intelligente" Antriebe und Steuerungen von GEZE an Fassaden- und Dachfenstern, die diese kontrolliert öffnen und schließen. So wird beispielsweise eine automatische Nachtauskühlung ermöglicht, die im Vergleich zu einer Klimaanlage eine kostensparende und energieeffiziente Methode zum Kühlen von Gebäuden ist.
Komfortable Gebäudeautomation für mehr Energieeffizienz
Die Technologie von GEZE ermöglicht eine bedarfsorientierte Steuerung von Fassadenelementen, seien es Türen oder Fenster. Jedes Fenster ist einzeln steuerbar. Temperatur- und CO2-Sensoren, Zeitschaltuhren und Regen-Wind-Sensorik sorgen für das automatische Öffnen und Schließen von Fenstern. Mit dem neuen Gebäudeautomationssystem myGEZE Control lassen sich automatisierte Türen und Fenster außerdem zentral visualisieren, kontrollieren und steuern.
Bei GEZE haben wir verstanden, dass Gebäude einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, den Energieverbrauch und somit auch die CO2-Emissionen nachhaltig zu senken. Smarte und energiesparende Lösungen stehen somit für uns und unsere Kunden mehr denn je im Fokus.
Andrea Alber, Chief Officer Corp. Strategy & MarketingDas DGNB Zertifizierungssystem bewertet die Nachhaltigkeitsqualität von Gebäuden.
Mehr als Energieeffizienz: Nachhaltiges Bauen (Green Building)
GEZE ermöglicht mit seinen Produkten auch das nachhaltige Bauen oder auch "Green Building". Green Building bedeutet modernes, nachhaltiges, umweltbewusstes und ressourcenschonendes Bauen und Sanieren von Gebäuden im Einklang mit Mensch und Natur. Die Gebäude zeichnen sich durch eine hohe Ressourceneffizienz in den Bereichen Energie, Wasser und Material aus. Gleichzeitig werden schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit und die Umwelt reduziert. Der Leitgedanke der Nachhaltigkeit wird dabei möglichst über den gesamten Gebäude-Lebenszyklus verfolgt: Angefangen bei der Projektentwicklung, Planung und Konstruktion über Betrieb und Wartung bis hin zur Demontage. In Deutschland gibt es dafür seit 2007 ein Siegel: Das Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V. (DGNB).
Für Nachhaltigkeit mit dem DGNB-Zertifikat ausgezeichnet
Im neuen Firmengebäude von Vector IT in Stuttgart tragen unsere maßgeschneiderten digitalen Vernetzungslösungen dazu bei, dass insgesamt zirka 460 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr im laufenden Betrieb vermieden werden. Dafür hat die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen e.V. das Projekt mit dem DGNB-Zertifikat in Platin sowie dem DGNB-Diamanten für herausragende Architektur ausgezeichnet.
Rund 120 Gebäude wurden bereits mit dem DGNB Zertifikat bzw. einem Vorzertifikat ausgezeichnet. Darunter das Gebäude des Umweltbundesamts Dessau (UBA), das aufgrund seiner hohen Qualität in allen Aspekten des nachhaltigen Bauens ein Vorzeigeprojekt des Bundes ist und zu den sparsamsten Verwaltungsgebäuden Deutschlands zählt. Die Türtechnik stammt von GEZE.
Mehr zum Thema Gebäudesanierung
Digitale Gebäudeplanung und Nachhaltigkeit verbinden: BIM macht's möglich
Ganz gleich, ob Investoren, Architekten, Fachplaner, Verarbeiter, Systemhäuser oder Bauproduktehersteller: Alle profitieren, wenn die Planung und Zusammenarbeit unkomplizierter werden. Und das gilt auch für die Erreichung der Klimaziele: Um die CO2-Emissionen im Gebäudesektor zu senken, sind innovative, umweltbewusste und ressourcenschonende Lösungen gefragt. Building Information Modeling (BIM) ermöglicht eine ganzheitliche, integrale Planung. Vom Entwurf bis zum Rückbau eines Gebäudes können hier nachhaltige Projektziele und Strategien verfolgt werden. So bietet BIM viel Potential für einen umweltschonenden Umgang mit Ressourcen und Baustoffen über den ganzen Gebäudelebenszyklus hinweg. Auch der Arbeitsaufwand für eine DGNB-Zertifizierung kann so reduziert werden – das spart Zeit, Geld und Ressourcen.
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Informationen zum Thema Energieeffizienz
Energieoptimierte Planung
GEZE unterstützt bereits in der frühen Phase der Gebäudeplanung und erstellt energiesparende Konzepte und Lösungen. Auch zur Nachrüstung bei bestehenden Gebäuden kann mit GEZE Lösungen effektiv Energie eingespart werden.
Vorteile von myGEZE Control
- Planungssicherheit
- Erweiterung des Portfolios
- Funktionserweiterung
Architektenhotline
Über unsere GEZE Architektenhotline erhalten Sie täglich von 7:30 bis 17:00 Uhr detaillierte Informationen und Beratung zu unseren Produkten und deren Einsatz durch unsere Objektberater.
Telefonnummer: +49-7152-203-112
Individuelle Lösungen
Je nach Anwendungsszenario werden individuelle Lösungen mit verschiedenen Leistungspaketen und entsprechenden Hard- und Software-Komponenten sowie dazugehörigen Dienstleistungen für energieeffizientes Bauen angeboten.
Produkte mit Umwelt Produktdeklaration EPD
Einige GEZE-Produkte, darunter die Türschließer-Reihen TS 4000 und TS 5000 haben die Umwelt Produktdeklaration EPD (Environmental Product Declaration). Die EPDs bilden die Datengrundlage für die ökologische Gebäudebewertung und sind Bausteine, die zur Gesamtbewertung der Umweltleistung eines Gebäudes beitragen.
Maßgeschneiderte Service-Konzepte
Neben der baulichen Implementierung der erarbeiteten Lösungen bieten wir zusätzlich maßgeschneiderte Service-Konzepte für jedes Gebäude, damit durch regelmäßige Wartung die Funktionalität, Betriebssicherheit und der Werterhalt der energieeffizienten Anlagen gesichert ist. Diese bringen den Betreibern nicht nur finanzielle Vorteile bei den Gebäude-Betriebskosten, sondern unterstützt sie insbesondere in ihrer Betreiberverantwortung.
Effizienz im Gebäudebetrieb
Mit myGEZE Control können die Zustände von Türen, Fenstern, RWA und RWS jederzeit auf jedem IP-fähigen Gerät an jedem Ort abgefragt, angezeigt und gesteuert werden. GEZE bietet damit Komfort, Sicherheit und Effizienz im Gebäudebetrieb.